von Boris Hars-Tschachotin, Kristina Jaspers und Peter Mänz
Bei rauschhafter Geschwindigkeit ein Vehikel zu beherrschen, sei es am Steuer einer schnellen Motorjacht oder am Schaltknüppel eines Kampfflugzeugs – diese Erfahrung ist Ken Adam vertraut. Schon als Kind jagt er mit 70 km/h auf einem selbstkonstruierten Eissegler über das Stettiner Haff. Als Kampfpilot bei der Royal Air Force potenzieren sich für ihn Geschwindigkeit und Gefahrenmomente noch einmal um ein Vielfaches.
Für seine sieben James-Bond-Filme entwirft Adam schnelle, moderne Fahrzeuge, die sich auf und unter Wasser, in der Luft oder jenseits der Erdatmosphäre bewegen. Er wählt für seine Wasserfahrzeuge häufig organische Formen, wie sie in den 1970er-Jahren auch von anderen Designern, etwa Luigi Colani, propagiert werden. Der Supertanker „Liparus“ und die in einem biomorphen Design angelegte Machtzentrale „Atlantis“, beide aus THE SPY WHO LOVED ME (GB, US 1977, Regie: Lewis Gilbert), haben Filmgeschichte geschrieben – nicht zuletzt bei den Produktionskosten. Auch das Cockpit eines Langstreckenbombers, Raumstationen oder laserbestückte Satelliten entwirft Ken Adam in seinem stets unverwechselbaren Stil und liefert sogar eine eigene (unrealisierte) Interpretation der USS Enterprise für STAR TREK – THE MOTION PICTURE (US 1979, Regie: Robert Wise).